Zum Inhalt springen

LGBTI* und Gesundheit

Die psychische und auch die körperliche Gesundheit von LGBTQI*-Menschen sind deutlich stärker beeinträchtigt als die der restlichen Bevölkerung. Befragungsdaten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) und der Universität Bielefeld zeigen, dass LGBTQI*-Menschen drei- bis viermal so häufig von psychischen Erkrankungen betroffen sind. Auch potentiell stressbedingte körperliche Krankheiten wie Herzkrankheiten, Migräne, Asthma und chronische Rückenschmerzen kommen weitaus häufiger vor als in anderen Bevölkerungsgruppen. Wichtig für das gesundheitliche Wohlbefinden ist auch das soziale Umfeld. LGBTQI*-Menschen und darunter besonders Trans*-Menschen fühlen sich oft einsam. Hinsichtlich der insbesondere während der Corona-Pandemie gestiegenen Einsamkeit vieler Menschen ist dies ein Grund zur Sorge. Die Befunde deuten auf eine massive Chancenungleichheit für ein gesundes Leben hin, der durch einen Erhalt und einer Ausweitung von queeren Beratungs- und Freizeitangeboten begegnet werden sollte. Die ausdrückliche Benennung von LGBTQI*-Hasskriminalität im Strafgesetzbuch sowie die längst überfällige Anerkennung vielfältiger Identitäten, Lebens- und Liebensmodelle sind längst überfällig.

David Kasprowski arbeitet als wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in beim Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) am DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V.) und promoviert an der Humboldt- Universität Berlin in der „Berlin Graduate School of Social Science“ (BGSS) zum Zusammenhang von sozialer Klasse, sexueller Orientierung und Geschlechtervielfalt. Kasprowski hat Abschlüsse in Psychologie (B.Sc.) der Universität Bielefeld und Soziologie (M.A.) der Freien Universität Berlin und studiert derzeit zusätzlich an der Universität Potsdam „Klinische Psychologie, Psychotherapie und Beratungspsychologie“ (M.Sc.). Vorträge wurden bislang in diversen Formaten wie Lehrkräftefortbildungen, Diskussionsrunden und wissenschaftlichen Konferenzen gehalten, zuletzt z.B. der Vortrag „‘Free Expression of One’s Own Personality?‘The Role of Gender Identity and Gender Expression in Poverty Risks“ bei der ESRA 2023 (European Survey Research Association) in Mailand. Publikationen sind über die DIW-Formate des Wochenberichts und SOEP survey paper auch in peer- reviewed Journals wie dem European Sociological Review veröffentlicht.

Eintritt frei. Anmeldung unter info@checkpoint-sb.de oder 0681/398833

Donnerstag, 21. Dezember 2023
um 18:00 Uhr in der Nauwieser Neunzehn
(Nauwieser Straße 19, 66111 Saarbrücken)

>> Veranstaltungsort auf GoogleMaps anzeigen